Bei alles was zählt ist der Zeitpunkt des Abschiedes für Milan gekommen, doch er geht nicht ohne Drama

Die Fans von „Alles was zählt“ müssen sich wieder einmal auf einen schmerzhaften Abschied gefasst machen. Nach nur etwas mehr als einem halben Jahr im Cast heißt es bereits „Lebewohl“ für Vitali Hook, der in der Serie die Rolle des Eiskünstlers Milan Hafner verkörperte. Sein Einstieg im Februar brachte frischen Wind und zahlreiche Konflikte, Liebeleien und Dramen in die Welt des Steinkamp-Kaders – doch nun ist die Zeit schon wieder vorbei. Dass Milan nicht leise geht, sondern ein Ende voller Emotionen und Turbulenzen bekommt, ist typisch für die Figur, die es nie schaffte, sich dauerhaft zu stabilisieren.

Bereits seine Ankunft in Essen stand unter dem Zeichen von Unruhe und Spannung. Milan kam als ambitionierter Sportler, dessen Fokus zwar auf dem Eiskunstlauf lag, der aber zugleich durch seine Leidenschaft, sein Temperament und sein manchmal schwieriges Wesen auffiel. Sein Verhältnis zu seiner Tanzpartnerin war von Anfang an von Schwankungen geprägt: Nähe, Distanz, Missverständnisse und gegenseitige Vorwürfe begleiteten die gemeinsame Arbeit auf dem Eis. Gerade diese Ambivalenz machte seine Storyline spannend, denn Milan bewegte sich immer zwischen Professionalität und Chaos, zwischen dem Streben nach sportlichem Erfolg und persönlichen Eskapaden.

Ein Höhepunkt seines Aufenthaltes in Essen war zweifellos die leidenschaftliche, aber zugleich komplizierte Romanze mit Charlie. Was zunächst wie ein aufregendes Abenteuer wirkte, entwickelte sich schnell zu einem Pulverfass aus Gefühlen, Erwartungen und Enttäuschungen. Die Beziehung der beiden war intensiv, aber auch voller Streitigkeiten und gegenseitiger Verletzungen. Milan wollte mehr, suchte Halt und Zukunftspläne, während Charlie ihm oft Grenzen aufzeigte. Die Schwangerschaftsgeschichte stellte dann alles endgültig auf den Kopf: Hoffnung, Angst und Verantwortung lagen plötzlich nah beieinander. Für Milan war die Vorstellung, durch ein Kind vielleicht wieder eine feste Bindung an Charlie zu knüpfen, fast wie ein Rettungsanker. Doch die Realität sah anders aus.

Sein Verhalten blieb widersprüchlich. Obwohl er mitunter zärtliche und verletzliche Seiten zeigte, die ihn für viele Fans menschlich wirken ließen, waren seine Eskapaden – darunter auch ein folgenschwerer Seitensprung – kaum zu übersehen. All diese Höhen und Tiefen sorgten dafür, dass Milan selten in einem wirklich positiven Licht stand. Er war eine Figur, die polarisierte, die immer wieder aneckte und doch Momente hatte, in denen das Publikum sein Ringen um Liebe und Anerkennung nachvollziehen konnte.

Der Ausstieg von Vitali Hook wird daher zwar emotional, dürfte aber von den meisten Zuschauern verkraftet werden. Der Schauspieler selbst blickt mit Dankbarkeit auf die Zeit am Set zurück: Er beschreibt die Monate bei AWZ als „wunderschön“ und betont, dass er dort eine „kleine Familie“ gefunden habe. Besonders seine Kolleginnen werde er schmerzlich vermissen. Dass sein Abschied im August mit einer großen dramatischen Wendung versehen wird, passt perfekt zur Gesamtentwicklung der Figur.

In den finalen Szenen spitzt sich alles zu. Nachdem Milan die Wahrheit über Charlies Schwangerschaft erfährt, zerbricht für ihn ein wichtiger Traum. Seine Hoffnungen, dass das Baby vielleicht eine gemeinsame Zukunft mit seiner Ex ermöglichen könnte, werden endgültig zunichtegemacht. Milan versucht es noch einmal mit einem letzten Kussversuch, doch Charlie weist ihn klar und bestimmt zurück. Sie macht deutlich, dass es weder auf privater Ebene noch auf dem Eis eine Zukunft mit ihm geben kann. Diese kompromisslose Abweisung trifft Milan ins Mark und führt ihm vor Augen, dass er in Essen nichts mehr hat, was ihn hält.

Sein Abschied wird durch eine Social-Media-Botschaft untermalt, die Milan veröffentlicht. In einem Video wendet er sich nicht nur an die Fans, sondern auch an sein Umfeld in Essen. Er kündigt an, den Steinkamp-Kader und seine Tanzpartnerin zu verlassen, mit den Worten: „Denn ich weiß jetzt, was mir gut tut und vor allem wer.“ Dieser Satz enthüllt zugleich die entscheidende Wendung: Milan wendet sich von Essen ab und kehrt zu seiner Ex-Freundin Lara (Daria Brinnstil) zurück. Es ist eine Rückkehr in alte Bahnen, die wie ein Rückzug wirkt, aber für Milan zugleich wie eine Chance auf einen Neuanfang erscheinen mag.

Doch dieser Abgang ist kein stilles Verschwinden. Vielmehr hinterlässt er ein Chaos innerhalb der Steinkamp-Welt. Ohne Milan fehlt dem Kader ein männlicher Partner – eine dramatische Leerstelle, die für die kommenden Handlungsstränge wichtig wird. Besonders für Charlie, die nicht nur privat mit den Folgen zu kämpfen hat, sondern auch sportlich in eine schwierige Lage gerät, ist der Verlust einschneidend. Wie sie ohne Milan weitermachen soll, bleibt eine große offene Frage.

Damit endet Milans Zeit bei Alles was zählt so, wie sie begonnen hat: voller Drama, Emotionen und Widersprüche. Der Charakter, der nie wirklich ankam, verabschiedet sich mit einem Paukenschlag. Für die Zuschauer bedeutet dies zwar den Verlust einer spannungsgeladenen Figur, doch zugleich eröffnet sich Raum für neue Entwicklungen im Eiskunst-Universum der Serie.

Vitali Hook selbst verlässt die Produktion erhobenen Hauptes und mit warmen Worten für seine Zeit in Essen. Am 28. August wird seine letzte Folge ausgestrahlt – ein Datum, das sich die Fans merken sollten, denn es markiert das Ende eines Kapitels, das zwar kurz, aber intensiv war. Für den Schauspieler geht es weiter, für die Serie jedoch bleibt die Frage: Wie geht es ohne Milan Hafner weiter, und wer wird Charlies Zukunft auf dem Eis prägen?

Der Ausstieg bringt also nicht nur einen emotionalen Abschied, sondern auch viele neue dramaturgische Möglichkeiten für kommende Episoden. Während Milan im Off mit Lara vielleicht eine zweite Chance erhält, bleibt für die Zurückgebliebenen vor allem eines: ein bittersüßer Nachgeschmack, eine Mischung aus Befreiung, Enttäuschung und ungewisser Zukunft.