
Tan Caglar ist in einer persönlichen Dokumentation zu sehen. Der „In aller Freundschaft“-Schauspieler blickt in der ARD auf seinen Lebensweg zurück.
Dortmund – Tan Caglar gehört seit 2021 zur Besetzung der beliebten Krankenhaus-Serie. Als Dr. Ilay Demir sorgt er bei „In aller Freundschaft“ mit seinem besten Freund Kris regelmäßig für Spaß. Derzeit ist der 44-Jährige in einem anderen ARD-Format zu sehen und schlägt dort auch ernste Töne an.
Hauptdarsteller von „In aller Freundschaft“ wechselt die ARD-Reihe
Im Vorfeld des Diversity-Tags der ARD (27. Mai) strahlte der MDR am 22. Mai die Dokumentation „Tan Çağlar – ein getürkter Deutscher?“ aus. Der Film begleitet den Schauspieler und Comedian auf einer sehr persönlichen Reise zu seinen Wurzeln und seiner kulturellen Identität. Caglar wurde als Sohn türkischer Gastarbeiter in Deutschland geboren und wuchs zwischen zwei Kulturen auf.
Die Dokumentation beleuchtet prägende Stationen seines Lebens. Caglar kam mit einer Rückenmarkerkrankung zur Welt und seine Kindheit war von vielen Arztbesuchen geprägt. Als erster Schüler mit Migrationshintergrund besuchte der „In aller Freundschaft“-Star eine katholische Schule in Hildesheim.
Rollstuhlbasketball als Wendepunkt für den „In aller Freundschaft“-Star
Mit Mitte 20 war Caglar endgültig auf den Rollstuhl angewiesen. Diese Zeit beschreibt er als gravierenden Umbruch, der ihn in eine depressive Phase führte. „Ich habe Ängste aufgebaut, von denen ich vorher nichts wusste und die ich auch nicht hatte. Dadurch habe ich angefangen, gesellschaftsunfähig zu werden“, erklärt der Schauspieler in der Dokumentation.
Den Weg zurück ins Leben fand er durch den Sport. Rollstuhlbasketball wurde zum Wendepunkt und Fundament für seine spätere Karriere als Model, Schauspieler und Comedian. Caglar spielte professionell in der Bundesliga und gehörte zum erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft.

ARD Mediathek zeigt persönliche Dokumentation über „In aller Freundschaft“-Star Tan Caglar
In dem Film trifft Caglar auch auf seine Schauspielkollegin Mai Duong Kieu aus „In aller Freundschaft“. Die in Vietnam geborene und in Chemnitz aufgewachsene Schauspielerin teilt ähnliche Erfahrungen mit zwei Kulturen. Beide sehen den Erfolg ihrer Integration in einer bewussten Entscheidung für das Leben in Deutschland.
Die Dokumentation ist seit der Ausstrahlung in der ARD Mediathek verfügbar. Caglar spricht darin offen über seine Depression, seinen Umgang mit der Behinderung und die Rolle seiner Eltern bei seiner Integration. „Das muss man sich mal vorstellen: Jemand, der gesellschaftlich gesehen in einer so traurigen Situation ist, verdient Geld damit, andere zum Lachen zu bringen“, reflektiert er über seinen außergewöhnlichen Lebensweg.